Gorka und Bandipur

20111007.130959.IMG_7555Auf dem Weg nach Pokhara, dem Ausgangsort zu unserem wichtigsten Ziel in Nepal, dem Annapurna Sanctuary Trek, nutzten wir die Gelegenheit etwas von dem Katmandu umgebenden Land zu sehen. Mittels Auto und Fahrer fuhren wir in drei Etappen und einer Übernachtung via Gorka und Bandipur unserem Ziel entgegen.

Die Autofahrt an sich war schon ein Erlebnis, obwohl wir aus Südamerika und Indonesien schon einiges gewöhnt sind. Verkehrsregeln scheint es überhaupt keine zu geben, sich links zu halten erscheint eher wie eine Empfehlung als eine Pflicht, und sowieso nur dann, wenn ein anderes Fahrzeug hupend entgegen kommt. Kaum eine Straße ist wirklich breit genug für mehr als ein Fahrzeug, Schlaglöcher breiter als die halbe Fahrbahn schränken diese noch weiter ein. Die Heterogenität der Fahrzeuge gibt dem Europäer den Rest, von Rickschas über rasende Motorräder bis hin zu riesigen Bussen teilen sich alle erdenkbaren Fahrzeuge die befahrbaren Anteile der Straße – Bussen und Minivans sitzen die Passagiere auf dem Dach und hängen zur Tür hinaus. Hinzu kam, das unser Fahrer von Autofahren keine Ahnung hatte und ständig untertourig eine Steigung hinauf Geschwindigkeit verlor und beim Anfahren regelmäßig abwürgte.

Nepal

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Als ersten Stopp hatten wir eigentlich Manakamana eingeplant, eine Tempelanlage, die aber aufgrund der Feiertage geschlossen war, so dass wir nach Gorka weiterfuhren. Tempel und Festung in einem, erwarteten uns auf den Berg faszinierende Ausblicke auf die Himalajas. Auch hier waren die Spuren der vergangenen Tage sicht- und riechbar, das Blut der zeremoniell geschlachteten Ziegen und Hühner und Enten hatte die Treppe dunkelrot gefärbt.

Die Nacht verbrachten wir in Bandipur, einem Vorzeigeörtchen der gemäßigten Touristenindustrie. Mit der Hilfe einer europäschen Entwicklungsorganisation ist das auf einem Bergkamm gelegene Dörfchen vor dem Zerfall gerettet worden, die Hauptstraße in eine Fußgängerzone verwandelt worden und ein Modellhotel eingerichtet worden. Seit dem Start des Projekts haben sich viele findige einheimische Unternehmer dem Konzept angenommen und weitere Unterkünfte geschaffen, weitere Häuser renoviert, es wurden Schilder zu Tempeln und Aussichtspunkten aufgestellt. Und trotzdem fallen keine Touristenmassen über den bezaubernden Ort her, es sind zwar täglich die meisten Unterkünfte augebucht, doch Touristenbusse würde man vergeblich suchen, es sind fast ausschließlich Individualtouristen, die das Dorf aufsuchen.

Einmal werden wir noch wach, heisa, dann ist Wandertag!

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