Die dritte Gili

20110921.130852.IMG_6833Nach unserem Start in den Indonesienurlaub auf Gili Gede und unserem Wochenaufenthalt auf Gili Air verbrachten wir zum Abschied von Lombok nun noch drei Tage auf Gili Meno, der kleinsten der drei NW-Gilis. Während man von Trawangang hört, dort steppt der Bär, ist auf Meno einfach mal gar nichts los, und obwohl wir auf der ausgewogenen Air schon zufrieden waren mit dem Angebot von Restaurants und Strandcafes, entschieden wir uns nicht zweimal die gleiche Insel anzusteuern, vorerst.

Indonesia

Doch erstmal hinkommen: Aus Mitleid mit einem Verkäufer (“give me little business”) und die lokalen Geschäftsleute unterstützen wollend, hatten wir für den Weg nach Senggigi den günstigeren aber aufwendigeren Shuttle-Bus-Boot-Transfer gewählt, nicht das von einer großen Tourifirma betriebene Direktboot. Bis zum Erreichen des Abfahrtshafens lief auch alles unproblematisch, nur dann sollten wir auf ein Boot gescheucht werden, das so überladen war, dass die Leute schon über die Railing hängend sich ans Boot klammerten. Wir lehnten ab, das Boot fuhr los und wir diskutierten mit dem Angestellten der Firma, wie wir jetzt auf Meno kommen sollten, denn es gab bis zum Nachmittag nur dieses eine Boot. Da ein weiteres deutsches Pärchen nach Meno wollte, charterten wir zu viert ein Boot welches uns die kurze Strecke zur Insel brachte, Mehrkosten: circa 4 EUR pro Person. Für die Sicherheit, jederzeit.

Auf Meno angekommen fiel zuerst der weißere Strand auf und die Tatsache, dass direkt der erste Laden auch Coke Zero hatte, hier würde es uns gefallen, dachten wir. Unsere im Voraus gebuchte Unterkunft war annehmbar, wenn auch nicht von gleichem Charme wie die auf Air. Und so begann eine Zeit des entspannten Lesen, abwechselnd frische Fruchtsäfte und Milkshakes schlürfens und des Genießens der Köstlichkeiten der indonesischen Küche.

Zwei mal waren wir schnorcheln, das zweite mal bei deutlichem Wellengang was auch direkt zu leichteren Verletzungen bei Ben führte.

Die lokalen Strömungen waren so stark, dass man teilweise kaum voran kam, und so kämpfte Ben mit einer Strömung während eine erstaunlich große, weiße, dunkel gefleckte Wasserschlange ihn ins Visier nahm. Plötzlich schoss sie unter ihrer Koralle hervor, und biss in den Riemen mit dem wir die Flip-Flops zusammengebunden mitgenommen hatten, zerrte daran einige Male und verschwand dann, wie an einer Schnurr gezogen, wieder unter ihrer Koralle. Um den Schreck zu verdauen zog es Ben an Land, nur dass bei Ebbe und Wellengang der Ausstieg an dieser Stelle mehr als schwierig war. Noch zwanzig Meter vom Strand in 15 cm tiefen Wasser stehend, holte Ben einige Male tief Luft und entschied dann, ins Meer zurückzukehren und noch etwas zu schnorcheln. Doch beim Wiedereinstieg über flache Korallenwälder erwischte ihn eine Welle und schmiss ihn Gesicht zuerst in eine Koralle. Lieber die Hand als das Gesicht, dachte sich Ben und hob sich, mit der Hand in der Koralle, über diese hinweg, das Ergebnis war eine zerstörte Koralle, ein kleiner Schnitt auf der Brust, drei am Knie und viele kleine an der Hand. Froh dass hier keine Haie ihr Unwesen treiben, begaben wir uns zur erstbesten Ausstiegsstelle und beendeten den Schnorcheltag. Hoffen wir einfach mal, dass diese Koralle die Wundheilung nicht so hemmt, wie viele ihrer Artgenossen.

Insgesamt bot Air mehr Komfort und besseres Essen, und vor die Wahl gestellt würden wir uns eher für Air entscheiden, doch für die drei Tage war es nett auf Meno. Und dann entschlossen wir uns spontan, das zu tun, wofür solches Rucksackreisen prädestiniert ist: einfach noch mal drei Tage auf Gili Air zu verbringen, bevor wir dieses tropische Paradies für die Himalajaregion eintauschen.

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