Eine Kostprobe Tasmanien

20120127.184418.IMG_2296Nachdem wir vom South Coast Track zurückgekehrt waren, hatten wir nur einen vollen Tag in Hobart eingeplant, was uns neben Wäschewaschen, Einkaufen und kleineren organisatorischen Dingen nur Zeit ließ um (passend an einem Samstag) den Salamanca Market zu besuchen, ein Wochenmarkt mit Einheimischen- und Touristenattraktionen zugleich. Eigentlich hatten wir vor, auch das verrückte Museum MONA zu besuchen, was seit ein paar Jahren eine sensationelle Attraktion in Tasmanien und der Welt darstellt – ein Museum voller bizarrer moderner Kunst und antiken Artefakten in ungewöhnlicher Umgebung – doch lief uns die Zeit davon, so dass wir nun einen weiteren Grund haben eines Tages nach Tasmanien zurückzukehren.

Australia

TAS, Australia

Mt William TAS 7264, Australia

Australia

In den nächsten acht Tagen fuhren wir mit dem gemieteten Auto eine Reihe von Orten ab, von denen manche besser und manche weniger gut gefielen, wir uns aber stets über die gewonnene selbstständige Mobilität erfreuten.

Der Walls of Jerusalem Nationalpark, in den wir hinein wandern mussten und dort zwei Tage verbrachten, bot zwar keine Berge die jemanden beeindrucken, der erst neulich im Himalaja unterwegs war, doch war das Wetter toll und das Wandern entspannt. Im Anschluss suchten wir einen alten Freund Kristinas auf, sie hatte Rimi während ihrer Zeit in Australien kennen gelernt, er verköstigte uns in Devonport mit einem Barbecue mit Kängurufillet.

Bereits auf der Fahrt von der Nordküste an die Ostküste wurde der Himmel immer dunkler, an der Bay of Fires angekommen, leuchteten die roten Felsen nicht wie erhofft über den türkisen Stränden und die Campingplätze waren allesamt mit Dauercampern der schlimmsten Sorte belegt, so dass wir die Flucht in den wenig besuchten Mt. William Nationalpark ergriffen. Leider war dort die Campingsituation nicht wirklich besser, doch dafür sahen wir einige Forresterkängurus, kleiner als die auf dem australischen Festland lebenden Tiere jedoch größer als die in Tasmanien überall lebenden Wallabys.

Unzufrieden mit dem Wetter und den Campingplätzen fuhren wir rasch weiter in den Süden, zur Maria Island, eine wunderschöne wenn auch nicht naturbelassene Insel nördlich von Hobart. In dem Nationalpark gibt es keine Autos, die Anreise mit der kleinen Fähre erlaubt nur Wanderstiefel oder Fahrräder als Transportmittel. Auf dem unglaublich luxuriös ausgestatteten Hauptcampingplatz ließen wir uns für drei Tage nieder, unternahmen Tageswanderungen auf Berge und an einsame Strände. Die anderen Camper kannten die Ausstattung der Insel und hatten Unmengen Grillfleisch für die kostenlosen Gasbarbecues in Kühlboxen mitgebracht, zusammen mit Gartenmöbeln und riesige Wohnzelte. Australischer Größenwahn. Und auch wenn wir unser eher spartanische Art des Campens als deutlich authentischer empfinden, so wurde gerade Ben neidisch beim Geruch der brutzelnden Steaks, während wir unsere leichten, platzsparenden Fertiggerichte aus unserem Rucksack holten. Das Wetter hätte nicht besser sein können, bis auf den Abreisetag, an dem es sich ab 6:30 Uhr morgens zunehmend einregnete – wie aus Eingebung heraus hatten wir den Wecker auf genau diese Uhrzeit gestellt, so dass es uns gelang (mit etwas Eile und etwas Mühe) alles trocken wegzupacken.

So kehrten wir bei grauem Himmel nach Hobart zurück, aßen frittierte Scallops am Pier, wuschen wieder Klamotten und packten für den großen Flug nach Neuseeland, Abschied fällt bei schlechtem Wetter immer einfacher, was gut so war, denn Tasmanien ist und bleibt ein magischer Ort für uns.

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