Okayama

20110806.111942.IMG_5079Okayama war ein zweischneidiges Schwert. Die Stadt bot einen netten Garten mit einem Schloss (außen hui, innen pfui), sonst aber wenig was uns gelockt hätte. Für einen Radausflug in die Umgebung, wie wir ihn eigentlich geplant hatten, war es schlicht zu heiß. Durch Zufall erlebten wir eine Parade von Tanzaufführungen mehr oder minder traditioneller Tanzvereine, Jugendliche bewegten sich, in traditionellen Gewändern gekleidet, synchron zu moderner Musik. Es entstand der Eindruck von einer zweifelhaften Mischung aus Tradition und boygroup/girlgroup-Gehopse. Das wohl mit diesem Fest verbundene Feuerwerk war spektakulär, auch wenn, wie üblich bei Feuerwerken von denen man vorher nichts weiß, man zum entsprechenden Zeitpunkt nicht am optimalen Ort ist.

Okayama Prefecture, Japan

Unzählige, hypermoderne Geschäfte in riesigen Kaufhäusern und Untergrund-Shoppingmalls lockten diesmal auch uns, nicht nur wegen der Klimatisierung. Auf den letzten Fotos war Ben aufgefallen, dass sich Staub auf dem Sensor der EOS 550D festgesetzt hatte, und so musste ein Reinigungsset her. Und wie das dann so ist, wird gleich noch das vergessene Objektiv nachgekauft: Canon AF 50 mm f/1,8 II. Aus Plastik, das günstigste Canonobjektiv überhaupt und aufgrund des überragenden Preisleistungsverhältnis eine Legende.

Massiv frustriert hat uns am zweiten Abend die Suche nach einem Restaurant: beide abgestrebten Empfehlungen im Reiseführer ließen sich nicht finden. Das ist ja per se nicht schlimm, in Südamerika passierte es auch gelegentlich, nur war man sich dort dann sicher das es das Restaurant nicht gibt. Da beim Wiedererkennen der Schriftzeichen große Unsicherheiten aufkommen, fragt man sich ob das Restaurant falsch in der Kart eingezeichnet ist, die Adresse nicht stimmt, es nicht mehr existiert, oder man schlicht zu dumm ist und es nicht erkennt. Bei der freien Suche nach einer Alternative gibt es dann auch große Schwierigkeiten, gibt es keine Plastikteller im Schaufenster, weiß man nicht, was das Restaurant bietet und wie viel es kosten soll, es kann gut passieren, dass ein unschuldig aussehender Laden für eine kleine Sushimahlzeit 60 EUR pro Person haben möchte, nix für den Alltag. Wenn man aber mal drin ist, hat man bei den überhöflichen Japanern Schwierigkeiten, sich unverrichteter Dinge wieder zu verabschieden, auch weil die Gefahr groß ist, nicht vermitteln zu können, warum man nun wieder geht – also hat man große Hemmungen überhaupt rein zu gehen. Der Abend endete frustriert beim McDonalds (ein Burger King haben wir hier noch nicht gesehen).

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