Vom Reis und den Bergen

20120308.110834.IMG_3338Es ist richtig, dass die Kombination von Bergen und Reisanbau keine Seltenheit ist, in vielen Regionen dieser Welt ist Reis das Hauptgrundnahrungsmittel und so muss es auch in großer Höhe oder an Hängen angebaut werden. Selten gelingt es den Menschen jedoch, den Reis an einem so steilen Hang und dann noch mit solcher Ästhetik anzubauen, wie im nördlichen Luzon auf den Philippinen.

Philippines

Es ist die aus einer vor zwei tausend Jahren entwickelten landwirtschaftlichen Kunst hervorgegangene Schönheit, die die UNESCO und Reiseführerautoren hat zwei mal hinschauen lassen. So wählten wir die Region nördlich von Manila als unser einziges philippinisches Reiseziel abseits der Strände und Küsten im westlichen Teil der Inselgruppe. Auf dem Hinweg nahmen wir ab Manila einen Nachtbus der die Strecke in rund neun Stunden zurücklegte, der Rückweg dauerte aufgrund des Verkehrs dann tagsüber zwölf. Die zwei Tage am Ziel verbrachten wir in Batad und Banaue. Batad befindet sich nochmal zwei bis drei Stunden weiter von der Hauptstadt entfernt als Banaue, wobei der Ort auch heute noch nur zu Fuß zu erreichen ist: nach einer holprigen Fahrt entlang einer sich ewig im Bau befindenden Straße, ist es mindestes ein vierzig minütiger Fußmarsch zum Dorf, schönere Routen dauern schon mal zweieinhalb Stunden.

Ohne weitergehende Ingenieurskünste haben die Menschen es vor 2000 Jahren geschafft die Terrassierung der Hänge nicht nur ausgesprochen ästhetisch, sondern auch erstaunlich stabil durchzuführen und über die Jahrhunderte zu erhalten. Und das, trotz der enormen Kräfte denen die Mauern (mal aus Erde, mal aus Stein) durch den sich ständig ändernden Wasserdruck ausgesetzt sind – nicht so sehr das ausgeklügelte Irrigationssystem, welches aus wenigen Bächen den ganzen Hang bewässert, sondern die unglaublichen Wassermassen, die in der Regenzeit die Hänge treffen, würden selbst heutigen Ingenieuren mit modernen Materialien das Leben schwer machen.

In den Orten selbst gibt es – außer diese Symbiose aus menschlichem Schaffen und natürlicher Großartigkeit zu bewundern – nicht viel zu tun. Ein Wasserfall oder zwei bieten sich als Ausflugsziel an. Wer sich schon an die 28 Grad im Schatten (trotz der Höhe von 1200 m über dem Meer) gewöhnt hatte, lief mehr herum, wir gingen lieber am Wasserfall schwimmen und beließen es dabei. Die Zeit in Batad und die Wanderung zur Straße nach Banaue verbrachten wir in der Gesellschaft vier sehr netter Urlauber vom Niederrhein, mit viel Glück könnten wir sie auf Palawan nochmal antreffen… vamos a la playa!

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