Siem Reap

20111207.180554.IMG_0188Die Stadt stellt den Ausgangspunkt für die Erkundung der Tempel um den Angkor Wat herum dar. Neben dem strandverwöhnten Süden und der kambodschanischen “Perle Asiens”, Phnom Penh, ist Siem Reap auch das touristische Zentrum Kambodschas schlechthin. Die Stadt sieht nicht aus wie Kambodscha (das können wir sicher sagen, nur nachdem wir von der Grenze in diese eine Stadt gefahren sind), es ist alles für die unzähligen Touristen herrausgeputzt. Trotzdem bewahrt Siem Reap vieles von der Khmerschen Kultur und bringt Spannung in die Suppe aus Touristen, Expats, und der aufstrebenden Tourismusindustrie.

Cambodia

Es sind zuerst mal die Menschen, die positiv auffallen. Sie begegnen den Touristen mit einer spannenden Mischung aus kulturellen Angewohnheiten und antrainierten englischen Phrasen: Sie grüßen mit zusammengestellten Händen, bemühen sich im Rahmen der khmerschen Gastfreundschaft dem Kunden alles recht zu machen und wünschen bei jeder Begegnung “Enjoy your stay with us”, verstehen dann aber doch kaum ein Wort wenn eine ungeübte Situation aufkommt. Es wird einem jedoch schnell klar, dass dies keine leichtfertige Oberflächlichkeit ist, sondern das Ergebnis solch unterschiedlicher Sprachen, Kulturen und Lebensweisen. Viele Hotelangestellte, Kellner, Verkäufer und Rikschafahrer kehren nach einem vierzehnstunden Tag, umgeben von Luxus, in ärmlichste Verhältnisse zurück oder wissen zumindest die von seinem Einkommen abhängigen Angehörigen in solchen. Manchmal würde man einen hochnäsigen, biersaufenden Touristen gerne am Hals packen und daran erinnern, dass er für 60 USD wie ein König lebt und behandelt wird, da soll er bitte nicht pampig werden, wenn eine Kleinigkeit nicht sofort funktioniert.

Neben der Partyszene (für uns mehr Restaurantszene) ist der Höhepunkt Siem Reaps die Tempelsammlung um Angkor Wat. Und es stimmt, was die Reiseführer schreiben, man braucht Zeit. Wir nahmen uns ein Drei-Tage-Ticket, was für die Anzahl der Tempel und die Entfernungen ausreichend war, jedoch hätte mehr Zeit auch nicht geschadet, dann hätte man jeden Tempel mehr wert geschätzt anstatt am Ende des Tages sich nur zu wünschen, das Pensum möge endlich rum sein. Die Mischung aus größenwahnsinniger Architektur und Liebe zum Detail fasziniert, egal wie lange man sich Zeit nimmt. Am spannendsten fanden wir diejenigen Tempel, aus denen der Dschungel nicht rausgehalten worden war über die Jahrhunderte oder dieser wieder zurückgedrängt worden war: Über 1000 Jahre alte Dächer zu klettern und den Wurzeln von riesigen Bäumen zuzusehen, wie sie langsam aber stetig die schweren Steine auseinander pressen ist ein Erlebnis für sich.

Wir freuen uns auf mehr Kambodscha!

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