Der Weg nach Battambang von Siem Reap aus kann auf zwei Arten zurückgelegt werden. Entweder man nimmt den Bus oder ein Boot. Weil es mehr Abenteuer versprach entschieden wir uns für den Weg übers Wasser, auch wenn wir nicht so recht nachvollziehen konnten, wo das Boot langfahren würde, was nach der Fahrt aber kaum verwundert. Mit einem Boot, das nur wenig Tiefgang hat, schlängelten wir uns durch kleinere Flüsse, über überschwemmte Felder in den Tonle Sap See hinein und dann durch das Dickicht einer Regenzeitflutlandschaft zum Sangker Fluss nach Battambang. Derweil fuhren wir durch schwimmende Dörfer, die Menschen hier haben ihre Häuser auf Pfählen oder schwimmenden Plattformen gebaut. Mehrere Male musste das Boot “rangieren”, weil unser Kapitän (der sicherlich nicht älter als 22 Jahre war) sich festgefahren hatte, nichts ungewöhnliches bei in den letzten Wochen abnehmenden Wasserständen. Dass der Motor einige Male ausstieg, war da kaum noch eine Bemerkung wert: die Mannschaft schien zu wissen, wie der Schiffsmotor wiederbelebt werden kann.
Cambodia
Man fragt sich, was man den Menschen wünschen soll, die von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang jeden Tag Reispapierplatten herstellen: eine Maschine, die Ihnen die repetetive Arbeit abnimmt und die Effektivität erhöht – unter Inkaufnahme, dass Menschen die Jahrzehnte nichts anderes getan haben, die Existenzgrundlage genommen wird – oder dass sie die “Fließbandarbeit ohne Fließband” für immer fortsetzen können. Angesichts der Tatsache, dass wir selten so viele lächelnde und lachende Menschen, so viele fröhliche Kinder gesehen haben, wünschen wir ihnen eigentlich nur, dass sich genau dies nie ändert.