Der chilenische Lake District ist ein Ort der deutschen Einwanderung. Bei der üblichen Frage, woher wir denn kämen und der einzigen Antwor,t die wir geben können, Alemania, wurden wir stets von neuem darauf hingewiesen, worauf wir dann irgendwann begannen zu erklären, dass wir nicht der Deutschen wegen nach Chile gekommen sind, sondern dass wir die Landschaft so toll finden, was nach anfänglichen (sprachlich bedingten) Missverständnissen bei den meisten Chilenen gut ankam.
In Puerto Montt angekommen, mieteten wir uns ein Auto (nach reiflicher Überlegung entschieden wir uns auf Grund der Versicherungsbedingungen und mutmaßlichen Wartungszustandes des Mietwagens gegen den billigeren lokalen Anbieter und für die etwas teurere internationale Kette) und fuhren bei wunderbarem Wetter zum Nordufer des Lago Llanquihue: wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Der See umgeben von tausenden Pflanzen und tausenden Grünschattierungen, Häusern, Bauernhöfen und gigantischen Anwesen, all dies mit der weißen Spitze des Vulkan Osorno im Hintergrund. Da kann man verstehen, dass deutsche Auswanderer sich hier nieder ließen, trotz der harten Bedingungen Mitte des neunzehnten Jahrhunderts.
Chile
Chile
Leider setzte sich das gute Wetter nicht fort, so dass wir am Tag drauf die Szenerie ohne Vulkane bei bedecktem Himmel erleben konnten. Bei drohendem Regenwetter entschieden wir uns logischerweise einen Regenwald aufzusuchen. 2500 Jahre alte Bäume gab es hier zu bestaunen, allerdings auch nur nach dreistündiger Wanderung durch, ohne die ständige Vorarbeit der Parkranger sicherlich unpassierbar dichtes Unterholz. Während der Wanderung fing es dann auch immer kräftiger zu regnen an, so dass wir froh waren für die Nacht in einem Refugio untergekommen zu sein. Entgegen der Angabe im Reiseführer gab es zwar warmes Wasser, nicht aber die versprochene Elektrizität und damit Licht – aber, wofür hat man denn schließlich Stirnlampen?
Den letzten Tag verbrachten wir dank der Empfehlung eines von Krissis Bekanntschaften aus der ersten Weltreise in den heißen Thermen Aguas Calientes, was zwar eine etwas längere Fahrt darstellte aber für den verregneten Tag definitiv die beste Lösung war. Die Nacht verbrachten wir dann wieder nicht im Zelt, sondern in einer Cabana für nur 25000 Pesos, was aber das Tagesbudget wieder sprengte… auf Dauer geht Auto halt wirklich nur wenn die Unterkunft so günstig ist, wie nur Camping sein kann.
Heute Auto zurück gegeben, noch einen Abend in Puerto Varas und dann morgen ab nach Valdivia um Daniel und Verena zu besuchen, die o.g. Bekanntschaft aus der ersten Weltreise.
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