Hong Kong in a day

20110828.182404.IMG_6065Eigentlich war geplant, Hong Kong gar nicht zu bereisen. Dann sollte Hong Kong als Ausstellungsort für ein chinesisches Visum herhalten, doch als wir China absagten, war Hong Kong schon gebucht und das Hostel reserviert. Da der Flug nach Indonesien am Dienstag aber hunderte Euro günstiger war als am Donnerstag, entschieden wir uns den Hong Kong Aufenthalt auf nur einen Tag zu reduzieren, schweren Herzens.

Nach unserer Ankunft in Hong Kong bezogen wir ein Zimmer in einem Hostel in den Chungking Mansions. Die Mansions sind ein zerfallendes Hochhaus mit immerhin 16 Stockwerken, im Moment von einem Baugerüst aus Bambus umgeben. Auch im Inneren sieht es eher aus wie auf einer Baustelle als in einem Wohnkomplex, doch ist der fehlende Putz an den Wänden, die freiliegende Verkabelung mit den Potential für spannende Kabelbrände und der Dreck und Müll in jeder Ecke nicht ein Übergangszustand, sondern das Wesen des Hauses. Unzählige Geschäfte, hauptsächlich indische Imbisse und Elektronikhändler sowie Anbieter von möchte-gern Rolex bevölkern den ersten und zweiten Stock, darüber liegen dutzende Hostels und Appartements. Es herrscht buntes Treiben und weder Chinesisch noch Englisch sind überwiegende Sprachen.

Zumindest unser Hostel war hinter der Eingangstür kürzlich renoviert und bot ein winziges Zimmer (Bett plus 2 × 1,5 m) mit noch kleinerem Bad: Auf ein mal ein Meter befinden sich Waschbecken, Toilette, Wassererhitzer und Duschkopf – eigentlich ist es eine Duschkabine mit eingebautem Bad! Im Zimmer verbrachten wir viel Zeit, dank unzähliger Planungsaufgaben für Indonesien und den Weiterflug von Kalkutta nach Bongkok Mitte November (womit hoffentlich alle Flüge gebucht wären, die wir antreten müssen).

Hong Kong selbst fasziniert als Stadt in der hochmoderne gläserne Skyscrapers neben graziös verfallenden 60er Jahre Bauten neben Kolonialzeitbauten neben hunderte Jahre alten Tempeln stehen. Hier treffen die üblichen langweiligen Designerboutiquen auf Straßenmetzger und Kräuterhexen. Fast jeder spricht auch ein wenig Englisch, die meisten mit wunderbarem britischen Akzent. Gerne wären wir länger geblieben, auch um weitere Köstlichkeiten aus dem Großraum China zu genießen. Frittierter Cuttlefish und Schweinefleisch mit Gemüse gab es in einem kleinen Restaurant, wo die Einheimischen ihr Besteck mit heißem Tee in eine Plastikschüssel übergossen (um das Geschirr zu reinigen?). Den Tee, den die Einheimischen dazu nutzten, hatten wir Kristina bereits eingegossen und sie war diesen schon am trinken, als wir das eigenartige Verhalten beobachteten – ihre Angst Spülwasser zu trinken relativierte sich, als nach dem Abwasch das bräunliche nach Tee riechende Wasser auch von den Chinesen getrunken wurde. Bei einem Taiwanesen aßen wir Nudeln und Teigtaschen mit Scampi und Hackfleischfüllung. Und als krönender Abschluss genossen wir eine Pekingente – wer hätte gedacht, dass man die Entenscheibchen in dünne Teigfladen einwickelt, zusammen mit einer dicken Gewürzpaste und Gurke, und wie kleine Wraps verzehrt? Spannend!

Bei der drückenden Hitze und dem Smog verbrachten wir auch einige Zeit in den Shoppingmalls und fanden deutsche Schokolade: in Hong Kong findet man eigentlich alles was das Herz begehrt. Nach der letzten Friseurenttäuschung in Seoul gehört nun auch ein (leichtes wenn auch nicht kleines) Haarschneidegerät zu Bens Gepäck, jetzt sieht er hoffentlich etwas gepflegter auf den kommenden Fotos aus.

Ab nach Indonesien!

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