Phnom Penh

20111217.160252.IMG_1244“Die Perle Asiens”… so weit würden wir wohl nicht gehen, doch können wir bestätigen, Phnom Penh hat einen ganz eigenen Reiz mit dem sich die Stadt von anderen Metropolen Asiens abgrenzt. Nachdem die Stadt das Zentrum der Gewalt am eignen Volk war, ist heute eine moderne Hauptstadt mit gemütlichem Kleinstadtflair draus geworden.

Cambodia

Ein Großteil der Stadt ist mindestens indirekt beeinflusst von den zahllosen NGOs, den mehr oder minder wohltätigen Organisationen aus dem Ausland, die sich auf die Fahne geschrieben haben das Leben der Kambodschaner zu verbessern oder zumindest zu verwestlichen. Bei aller Kritik, die an solchen Organisationen gerechtfertigt ist, haben diese auch Wunder vollbracht, in den 90er Jahren haben sie geholfen die HIV Neuinfektionsrate von der höchsten in Asien auf die eines westlichen Industrielandes zu senken, überhaupt sind medizinische Versorgung, politische und gesellschaftliche Reformen maßgeblich durch die NGOs vorangetrieben worden. Heute verlieren sie an Einfluss, weil China in großen Stil investiert ohne Reformen zur Bedingung zu machen.

Also gibt es in Phnom Penh eine Fülle an Restaurants, die auf wohlhabende Kambodschaner und westliche NGO Mitarbeiter abzielen, unzählige Unterkünfte auf hohen Niveau und Shoppingmalls wie aus einem Hochglanzmagazin. Ein Teil des Flussufers ist von Restaurants und Kneipen besetzt, die eher an Berlin oder London erinnern als an Asien.

Trotz dieser Invasion haben es die Einheimischen geschafft, ihre Identität zu wahren, während die junge Generation Fusion-Culture betreibt: Nachts im Park tanzen sie zu Dutzenden zum Beat von Techno und Rap, in Reih und Glied stehend, wie eine Mischung aus traditionellem Tanz und übergroßer Boyband. Die Märkte sind zu aufgeräumt für Asien (wobei wir den berüchtigten Russenmarkt nicht mehr geschafft haben), bieten jedoch hervorragendes Essen von kleinen Ständen wie man es von Asien gewohnt ist (gebratene Nudeln oder gegrillte ganze Tintenfische… köstlich).

Neben den touristischen Sehenswürdigkeiten (Königlicher Palast, Nationalmuseum, Zentralmarkt, Uferpromenade, etc.) haben wir von der Stadt nicht so viel gesehen, die Zeit war zu knapp und nach unserem Besuch im Toul Sleng Genocide Museum (ehemalig das “Gefängnis” S-21) war den Rest des Tages nichts mehr mit uns anzufangen.

Wir machen uns auf in Richtung unseres Weihnachtsdomizils, Kaoh Rong Samloem, eine kleine Insel vor der Kambodschanischen Küste.

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