Ein letztes (?) kleines Abenteuer

20120331.094437.DSCF0708Als wir das Coconut Garden Island Resort auf Cacnipa Island verließen, beendeten wir die Reise, so dachten wir. In Port Barton nach einer Dreiviertelstunde Bootsfahrt angekommen, fanden wir im Handumdrehen den Jeepney, der uns nach Puerto Princessa bringen sollte, gaben unser Gepäck aufs Dach und setzten uns hinein, wir wollten einen noch annehmbaren Platz haben für die rund fünfstündige Fahrt. Kaum waren alle Plätze besetzt, kam ein Boot an und entlud eine Unmenge Waren, die weiter nach Puerto sollten. Als das Einladen der unzähligen schweren Säcke fertig war, hatte keiner der Passagiere mehr einen Fußraum, der Geruch von getrocknetem Fisch flutete den gesamten Innenraum und die Hähne in den Boxen krähten als ob es Zeit zum Aufstehen wäre, in diesem Zoo..

Philippines

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Nach einer Runde durch das 4400 Seelendorf begaben wir uns auf die Straße nach Puerto. Jeden Hügel musste sich der völlig überladene Jeepney im ersten Gang erkämpfen, während einer der Mitarbeiter neben dem Fahrzeug entlang lief, jederzeit bereit, sollte der Motor den Geist aufgeben, einen Bremskeil unter die Räder zu werfen, damit wir die Steigung nicht rückwärts herabrollen würden. Wo die Straße keine war, polterten wir ohne Federung von Schlagloch zu Schlagloch, die Güter zu unseren Füßen verschoben sich und verkeilten sich, erdrückten uns dankbarerweise nicht. Wo die Straße eher einem Fluss glich, kämpfte sich der Jeepney durch den meterhohen Schlamm, bis er plötzlich drohte umzukippen. Alle Passagiere stiegen aus und der völlig ruhige Fahrer – er machte dies ja nicht zum ersten Mal mit – rangierte den Bus aus dem Schlamm und brachte ihn ohne umzukippen den Hügel hinauf. Oben durften wir wieder einsteigen.

Nach 22 Kilometer in zwei Stunden erreichten wir die Kreuzung mit dem Highway nach Puerto. Keine zehn Minuten später hielt der Jeepney an, einer der fünfköpfigen Besatzung (die meist auf dem Dach herumturnte, während der Fahrt) lief einige hundert Meter zurück und sammelte ein heißes Bauteil mittels eines Stocks von der Straße auf, und brachte es grinsend zurück. Die Motorhaube wurde geöffnet und tatsächlich, das Teil gehörte zu unserem Motor. Im Handumdrehen verkündete der Fahrer “Change Bus, Motor broken!”. Gerade damit beschäftigt die bizarre Situation zu fotografieren fuhr ein Minivan vorbei und hielt wenige Meter weiter an: “Puerto?” Es wären noch fünf Plätze frei. Ben rannte zum Jeepney, kletterte aufs Dach und fing an die Rucksäcke abzubauen und wir sicherten uns zwei Plätze im Minivan.

Zwei Stunden später kamen wir in Puerto Princessa an und konnten unser Glück nicht fassen, doch noch – schneller und günstiger als geplant – am Ziel angekommen zu sein. So viel Glück hat man nicht immer: ein in Port Barton wohnender Tauchlehrer hatte während der Fahrt von einer Reise zwischen den Städten berichtet, die ihn zweieinhalb Tage gekostet hatte (zwei Kaputte Jeepneys und ein Tag ganz ohne Fahrzeug).

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