Bei unserer Ankunft in Neuseeland war der Himmel bedeckt. Viel hatten wir sowieso nicht mehr für den Tag angedacht, denn unserer Flieger sollte um 16:30 Uhr ankommen – das bisschen Zeit was uns nach Gepäck abholen und Transfer in die Stadt bleiben sollte, wurde uns durch die Biopolizei genommen: sie nahmen unsere gesamte Campingausrüstung auseinander, tauchten Sportsandalen in Alkohollösungen und vergasten die Fliegen in unserem Zelt – welches dafür für drei Stunden in einer aufgeblähten luftdichten Plastiktüte verharren musste. Wenn auch lästig, schleppten wir für den Schutz des einzigartigen neuseeländischen Ökosystems, unser Zelt gerne so zum Hostel. Nachdem wir in unserer Bleibe angekommen waren, kauften wir noch ein, kochten Abendessen (das erste Streeksche Paprikagemüse seit Monaten!) und fielen ins Bett.
New Zealand
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In Neuseeland ist auch schon immer der Weg Teil des Ziels, überall lauern wohl prächtige Farben und spektakuläre Kulissen, doch da wir selbst die nächstgelegenen Hügel nicht sahen und alles einfach nur grau war, machte der Weg keinen Spaß. Wir schafften es nicht weiter als Peel Forrest, gerade mal zwei Stunden von Christchurch entfernt. Auf dem Weg hatte es angefangen zu regnen, der Himmel sah so aus, als ob es sich eingeregnet hätte, und da wir wussten im Peel Forrest Nationalpark sollte es einen netten Campingplatz geben, der sogar kleine Hütten vermietet, steuerten wir diesen an. Es gab freie Hütten und wir blieben gleich zwei Nächte… während es draußen unaufhörlich schüttete, lasen wir Reise- und Wanderführer und planten unseren weiteren Weg.
Am Tag drauf kamen wir nach dem Lake Tekapo zum Abzweig zum Mt. Cook, dem höchsten Berg Neuseelands, auf dem wir gerne eine Nacht in einer Hütte verbracht hätten… doch wir sahen nichts und lehnten es ab, den Weg anzutreten ohne realistische Hoffnung auf ein Bergpanorama. Also fuhren wir weiter und sahen vom Auto aus wieder hauptsächlich Grau. In Moeraki sahen wir bizarre runde Felsen am Strand liegen und aßen nebenan in Hampden die wohl besten Fish ’n’ Chips Neuseelands. Die Küste der Catlins zeigte uns zwar ein paar Seelöwen und eine schöne Felsenküste, doch hielt sich die Begeisterung bei niedrigen, grauen Wolken in Grenzen.
Schon jetzt hatten wir über 1000 km runter gerissen und gefühlt eigentlich nur Grau gesehen, zugegeben, verschiedene Formen und Schattierungen, aber alles war doch recht Grau im Land der “eternal white cloud”. Wir trotzten dem, was wir nicht ändern konnten, und brachen auf ins Fjiordland, während wir uns fragten, ist Neuseeland grau?
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