So reisen wir in Japan: 青春18きっぷ

Reisen in Japan ist teuer. Nicht nur ist Essen teurer als in Deutschland (keine Ramennudelsuppe kostet unter 6 EUR), richtig günstige Unterkünfte gibt es nicht (unter 30 EUR pro Person geht selbst in einem Sechsbettzimmer nichts), aber die Kosten der Bahnreisen wären schlicht unbezahlbar – wie in Deutschland. Allgemein wird Japanreisenden empfohlen einen Bahnpass zu kaufen, für drei Wochen wäre dieser mit 500 EUR ein wahres Schnäppchen, eine einzelne Fahrt kann schon mal mehr als Hälfte kosten. Doch dank der sonst so ungünstigen Reisezeit (es ist Ferienzeit in Japan und furchtbar schwüles Wetter) gibt es im Moment zeitlich begrenzte “Semesterferien”-Tickets mit dem Namen 青春18きっぷ (Seishun jūhachi kippu) können aber von jedem gekauft und gefahren werden. Mit diesen kann man für einen Tag für rund 20 EUR so weit fahren, wie man will. Der Haken: nur mit lokalen Bummelzügen. Man stelle sich vor, man könnte quer durch Deutschland nur mit S-Bahn und Regionalbahn reisen. Viel Zeit, viel Umsteigen, doch in fünf Reisetagen haben wir rund 800 EUR gespart, das ist bei ungefähr 16 Stunden zusätzlicher Reisezeit ein Stundenprofit, wie wir ihn arbeitend nicht machen würden.

Und dabei darf man noch diese süße Kuriosität erleben: der Schaffner, sofern es einen gibt, betritt den Wagon, verneigt sich, läuft durch diesen, dreht sich bei Erreichen des anderen Endes um, verneigt sich erneut, dreht sich zur Tür und verlässt den Wagon. Das kann man während einer dreistündigen Bahnfahrt sicherlich 25 mal beobachten.

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