Nachdem wir nun fast drei volle Tage damit verbracht haben, im Hotelzimmer verschanzt eMails zu schreiben, dem Planen und Verwerfen von Routen durch China, dem Planen und Verwerfen von Alternativrouten durch Alternativländer, dazu entsprechende Recherchen, Flugrecherchen, Momenten der Verzweiflung um 2:00 Uhr morgens, dem Vergessen von Mittagessen und am Schluss einer Unzahl von Flugbuchungen, ist es entschieden.
Wir fahren nicht nach China. Statt dessen werden wir zwei Wochen auf Lombok und zwei Wochen auf Bali in Indonesien verbringen. Natürlich locken dort Strände und Schnorchelreviere, aber auch Wanderwege in unglaublicher Landschaft, gutes Essen, und die eine oder andere kulturell interessante Stätte. Und ganz nebenbei wird das Reisen deutlich leichter, für diesen Monat.
Erstaunlich ist die Rechnung, die wir aufgestellt haben, um die finanzielle Belastung besser einschätzen zu können, die mit den notwendigen zusätzlichen Flügen einher geht. Weil China teurer geworden ist (komisch, dass die Kommunisten so geldgierig sind, aber wie gut die Kommunisten den Kapitalismus beherrschen, hat man ja an den Kommentaren der Chinesischen Regierung zum US-Amerikanischen Haushalt gesehen), und die Anzahl der Sehenswürdigkeiten zu großen Wegstrecken in kurzer Zeit geführt hätten, hat jeder einigermaßen zufriedenstellender Plan unser Budget gesprengt. Jetzt wird Indonesien, trotz der zusätzlichen Flüge, doch noch günstiger, und zwar um mindestens 1900 EUR, und das ist ein Wort.
Eine riesige Hilfe, auch mit selbstlosen Tipps wie wir weiter verfahren könnten, um doch noch China zu sehen – auch als schon längst klar war, dass es mit einer Buchung über seine Agentur nichts werden würde – war Timur von feelchina.de. Die restlichen Agenturen waren auf uns nicht wirklich eingegangen und boten nur Zusammenstellpakete. Timur scheint das “individual” in “Individualreise” ernst zu nehmen – ein echter Tipp für jeden, der es dann doch nach China schaffen wird.
Als weiterer Faktor bei der Entscheidung kam hinzu, die chinesische Menschenrechtssituation und die Justiz die keine ist. Weiter auch die bürokratische Hürde der Visabeschaffung, wofür wir extra den Flug nach Hong Kong gebucht hatten (was nun im Nachhinein gar nicht nötig gewesen wäre). Muss man ein totalitäres Regime, welches einem die Einreise so schwer macht, auch noch durch das Bereisen des Landes unterstützen? Wir waren nie so recht zufrieden mit der Entscheidung dies zu tun, nun ist uns die Entscheidung abgenommen worden. Und auch jetzt sind wir nicht zufrieden mit der Entscheidung es nicht zu tun: China zu sehen, gehört zum “die Welt sehen”, ganz sicher dazu. Schade.
Langsam realisieren wir, dass wir jetzt doch noch nach Indonesien kommen, etwas das wir leider früh haben streichen müssen aus der originalen Planung. Und die Vorfreude wächst, mit jeder Minute…